A27 – Psychisch krank – aber keine Endstation!

„Psychisch krank – aber keine Endstation!“

Problemlagen psychisch erkrankter junger Menschen und therapeutische Lösungsansätze

Der therapeutische Umgang mit psychisch kranken jungen Menschen stellt oftmals eine besondere Herausforderung dar. Die jungen Menschen haben in der Ablösungsphase auch infolge ihrer psychischen Erkrankung einen besonderen Unterstützungsbedarf und bedürfen einer adäquaten persönlichen Betreuung.

Suizidales, selbstverletzendes oder aggressives bzw. impulsives Verhalten gegenüber anderen, mangelnde Motivation und Selbstwertprobleme, Essstörungen, soziale und andere Ängste sowie Zukunftspessimismus beeinflussen das therapeutische Miteinander und werfen oftmals Fragen auf, die nach Lösungen rufen.

Hintergrund für die Schwierigkeiten sind oftmals ungeklärte Beziehungen zur i.d.R. auch transgenerational belasteten Herkunftsfamilie, die sich im oftmals ratlosen Helfersystem, aber auch in destruktiven Beziehungen in der peergroup widerspiegeln.

Die jungen Menschen sind gefangen in ihren individuellen Schwierigkeiten und benötigen therapeutische Unterstützung insbesondere bei folgenden Themen:

  • Förderung innerpsychischer und realitätsbezogener Entwicklungsprozesse (Selbstwert, Autonomie, Integration)
  • Stärkung bzw. Aufbau von Kompetenzen zur Affektwahrnehmung und -regulierung
  • Klärung familiärer Verstrickungen und Entwicklung neuer Perspektiven im familiären Umgang (Autonomie in Verbundenheit)
  • Unterstützung bei der konstruktiven Bewältigung von Ablösungskonflikten

Ziel des Workshops ist es, Fälle aus der Praxis theoriebasiert gemeinsam zu reflektieren, mit Hilfe von lösungsorientierten Methoden neue Perspektiven bezüglich der individuellen Falllagen und schwieriger Beziehungsdynamiken zu gewinnen und Strategien für einen zielführenden Umgang mit den Problemlagen zu erarbeiten.

Inhalte

  • Spezifische psychodynamische und systemische Faktoren in der Arbeit mit psychisch kranken jungen Menschen (Konzepte: Übertragung/Gegenübertragung, Abwehrmechanismen, Bindungsstile, Mentalisierungsfähigkeit, Integration von abgespaltenen Selbstanteilen, Autonomietraining)
  • Theoriebasierte Reflexion von (transgenerational belasteten) Beziehungsdynamiken und von individuellen Problemlagen junger Menschen in der Ablösungsphase (Fälle aus der Praxis)
  • Erarbeitung von lösungsorientierten Strategien im Umgang mit herausfordernden Beziehungsdynamiken und individuellen Problemlagen junger Menschen

Methoden

  • Theoretische Inputs
  • Fallarbeit im Plenum und in Untergruppen
  • online-Aufstellung

Zielgruppe

Psychotherapeut:innen sowie Therapeut:innen anderer Richtungen (z.B. Familien-, Kunst-, Traumatherapeut:innen), die mit jungen psychisch erkrankten Menschen (16 – 24 Jahre) arbeiten.

 

Termin & Ort:

Do. 30.11. – Fr. 01.12.2023

jeweils 9.30 Uhr – 17 Uhr, insg. 16 UE

Onlineseminar

Leitung:

Sigrid Scherer

 

Kursgebühr:          250,- €

 

Unsere Referentin:

Diplom-Sozialpädagogin; systemische Therapeutin (DGSF); Systemaufstellerin (DGfS); Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin (tiefenpsychologisch fundiert); Weiterbildung in Traumatherapie und mentalisierungsbasierter Psychotherapie; 30-jährige Praxiserfahrungen (Forschung (5 Jahre: Schnittstelle Hilfen zur Erziehung/Kinderschutz (Bayerisches Landesjugendamt); 3 Jahre: Kinder psychisch kranker Eltern; 3 Jahre Kinder und Jugendliche mit seltenen Erkrankungen (Kinder- und Jugendlichenpsychiatrie Charité)); Lehre und Supervision („benachteiligte Jugendliche“, Erwachsenenbildung, Gastdozentur an der Alice-Salomon-Hochschule Berlin); Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, Familientherapeutin, Jugendhilfe, Familiengerichte, ambulante Einzelfallhilfe (Betreuung von psychiatrisch erkrankten Erwachsenen)).

Derzeitige Tätigkeitschwerpunkte: Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche; systemische Therapeutin für Erwachsene; Aufstellungen im Live- und im Online-Format sowie Fortbildnerin im Rahmen von Seminaren und Workshops (u.a.: „Weitergabe und Auflösung von transgenerationalen Traumatisierungen im Familiensystem“).

Weitere Informationen zu Frau Scherer finden Sie auf ihrer Website: sigrid-scherer.org.

 

ZUR BUCHUNG